Kritsa und Umgebung

Das reizvoll gelegene Bergdorf Kritsa bei Agios Nikolaos mit der Panagia Kera, der berühmtesten Kirche Kretas, der dorischen Ruinenstadt Lato und Wanderung durch die Kritsa-Schlucht.

Panagia-Kera-Kirche
Die berühmteste Kirche beim größten Dorf Kretas, welches durch die Verfilmung von Nikos Kazantzakis Roman ‚Griechische Passion‘ bekannt wurde.

Das ‚traditionelle‘ Dorf Kritsa, 9 Kilometer von Agios Nikolaos in Richtung der Berge um die Lassithi-Hochebene, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Tour-Busse und Tagestouristen.

Ausfallstrasse aus Agios Nikolaos nach Kritsa
Die südliche Ausfallstrasse aus Agios Nikolaos nach Kritsa mit den schneebedeckten Gipfeln der Lassithi-Hochebene im Winter.

Trotz der schon seit längerem eingesetzten Kommerzialisierung des ‚größten Dorfs Kretas‘ ist der Besuch es allemal Wert, nicht nur um den Menschenmassen an der Küste bei Agios Nikolaos während der Sommermonate zu entgehen. Von der Busstation in der Stadt fahren regelmäßig Busse nach Kritsa.

Mit dem Mietwagen fährt man aus Agios Nikolaos etwa 1,7 Kilometer in Richtung der großen Kreuzung mit der Schnellstraße. Nach links geht es nach Ierapetra und Sitia, nach rechts nach Elounda und Iraklion und direkt geradeaus am großen Lidl-Supermarkt vorbei in das 9 Kilometer entfernte Kritsa.

Kritsa


 

1 Kilometer vor Kritsa auf der rechten Seite am Platz Logari liegt die alte byzantinische Kirche Panagia Kera. Kritsa selbst ist durch Jules Dassins Verflimung von Nikos Kazantakis Roman Griechische Passion mit Einheimischen als Darstellern weltweit bekannt geworden und gilt seitdem als typisches, traditionelles kretisches Dorf.
Dies ist es natürlich längst nicht mehr, aber die herrliche Panoramalage auf einer Terrasse der Lassithi-Berge mit Blick auf den Golf von Mirabello ist immer noch fantastisch, insbesondere von der nahegelegenen, alten Bergstadt der Dorer. Durch den Massentourismus hat das ‚Vorzeige-Dorf‘ zwar seine ursprüngliche Erscheinung eingebüßt, aber insbesondere abends ist es noch immer Beschaulich.


Panagia-Kera-Kirche bei Kritsa

Panagia-Kera-Kirche
Rückansicht Panagia-Kera-Kirche

Geschichte

Die dreischiffige und mit einer Kuppel ausgestattete Panagia-Kera-Kirche ist mit fantastischen byzantinischen Fresken ausgestattet. Sie befindet sich an der Straße entlang von Agios Nikolaos etwa 1 Kilometer vor Kritsa. Der Ausflug lässt sich dann auch sehr praktisch mit der sich anschließenden, alten dorischen Bergstadt Lato fortsetzen.

Die Kirche wurde in drei Abschnitten gebaut und das derzeitige Mittelschiff mit der Kuppelhalle entstand bereits im 12. Jahrhundert. Der Bau der Kuppel ist auf Kreta einzigartig, da er deutlich schon den venezianischen Einfluss erkennen lässt.
Dagegen sind das der Heiligen Anna geweihte Südschiff, sowie das Antonios geweihte Nordschiff, mit Tonnen überwölbte Einraumkapellen.

Panagia-Kera-Kirche
Die Panagia-Kera-Kirche kurz vor Kritsa.

Fresken

Innerhalb der schönen Kirche von Panagia-Kera befindet sich vielleicht vollständigste und sicherlich die berühmteste Palette von byzantinischen Fresken, welche auf Kreta erhalten sind.
Sie sind ursprünglich aus dem 14. und frühen 15. Jahrhundert. Da aber alle so oft übermalt und ausgebessert wurden, ist es unmöglich, sie genau zu datieren.


Panagia-Kera-Kirche
Stützpfeiler sollen diePanagia-Kera-Kirche vor dem Zusammenbruch bewahren

Die Fresken am Südeingang, durch welchen man die Panagia-Kera-Kirche betritt, zeigen das Leben von Anna, der Mutter von Maria: ihre Ehe und die Geburt von Maria, sowie das frühe Leben der Jungfrau selbst bis zu ihrer Reise nach Bethlehem.
Die Wand zum Mittelschiff ist mit einer langen Reihe von Bildern mit Heiligen ausgeschmückt.

Im Zentrum der Kirche befindet sich das Mittelschiff, welches der älteste Teil ist. Die Fresken dort stammen ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Die Geschichte von Maria wird fortgesetzt und es gibt Szenen aus dem Leben Christi, einschließlich der Geburt Christi, vom Paradies, des Bankett des Herodes und eine hervorragende Darstellung des Abendmahls. In der Wölbung des Altarraumes wird die Himmelfahrt Christ sowie Gottesmutter, Verkündigung und Kirchenväter dargestellt.

Panagia-Kera-Kirche
Der Eingang ist durch die Tür auf der linken Seite zwischen den Stützmauern.

In der Nähe des Hauptportals im Westen sind die Heilige Helena und ihr Sohn, der byzantinische Kaiser Konstantin zu sehen und den nordwestlichen Pfeiler ziert ein Porträt des Heiligen Franz von Assisi.

Im nördlichen Gang gibt es zwar recht fragmentarische, aber lebendige Szenen von der Wiederauferstehung und des Jüngsten Gerichts, zusammen mit den Freuden des Paradieses und chronologische Ausschnitte aus dem Leben der Heiligen (besonders des Heiligen Antonius). Dazu gibt es noch ein Bild eines unbekannten Heiligen in kretischer Nationaltracht.

Im Laufe der Zeit wurden die großen Szenen mit kleinen Porträts von Heiligen und Aposteln durchsetzt.

Panagia-Kera-Kirche im Jahr 2004


 

Besuch

Panagia-Kera-Kirche
Blick in das Innere der Panagia-Kera-Kirche

Öffnungszeiten während der Saison: Dienstag bis Sonntag von 9 bis 16 Uhr, Eintritt 3 €. Gegen eine Extra-Gebühr kann man sich oft die Fresken durch einen Führer erläutern lassen.

Fotos dürfen im Innenraum leider keine gemacht werden und zum Besuch empfiehlt sich eine Taschenlampe zur Ausleuchtung der Fresken und auch des ziemlich unebenen Bodens mitzubringen.


Lato

Lato
Dorische Bergstadt Lato bei Agios Nikolaos.

Lato, die am besten erhaltene Bergstadt der Dorer auf Kreta.


BESTE PAUSCHALREISEN NACH KRETA:

Lage und Geschichte von Lato

 von Lato beherrschte Territorium
Das von Lato beherrschte Territorium auf Kreta am Golf von Mirabello.

Direkt außerhalb von Kritsa führt eine asphaltierte Straße für etwa 4 km bis zur archäologischen Stätte von Lato.
Alternativ kann man auch vom Dorf Chamilion, welches 4 km westlich von Agios Nikolaos auf der ausgeschilderten Straße zum Lasithi-Plateau liegt (und per Bus oder Mietwagen zu erreichen ist), eine einstündige Wanderung in herrlicher Landschaft entlang der Beschilderung nach Lato hinauf unternehmen.

Lato wurde ursprünglich von den Dorern gegründet und existierte bis in das klassische Zeitalter. Die Ruinen sind nicht viel besucht, da sich Touristen und Archäologen eher mit den Resten der minoischen Kultur auf Kreta beschäftigen.
Dadurch kann man aber manchmal in der glücklichen Lage sein, fast alleine hier in der herrlichen Landschaft zu stehen und die Atmosphäre der klassischen, griechischen Frühzeit auf Kreta einzuhauchen.
Das Lato jedoch kein unbedeutender Ort war, wird schon an der bloßen Ausdehnung der Ruinenstadt klar, welche sich in allen Richtungen ausbreitet.

Die Bergstadt hat eine herrliche Lage und liegt zwischen zwei Zwillingsgipfeln eines stark zerklüfteten Hügels. Die Stadt wurde von einer mit Mauern umschlossenen Doppel-Akropolis auf den Gipfeln überragt.
Die Anlage der Bergstadt zeigt deutlich den Wunsch nach Sicherheit der kriegerischen Dorer, welche von Griechenland aus nach Kreta eingewandert waren. Hier konnten sie sich gut verteidigen und hatten gleichzeitig einen guten Überblick auf das umliegende Gebiet, um selbst Überfälle durchzuführen.

Blick von Lato aus auf den Golf von Mirabello
Blick von Lato aus auf den Golf von Mirabello. Die weißen Gebäude gehören zur Stadt Agios Nikolaos.

Vom südlichen Hügel aus sieht man die weißen Gebäude von der heutigen Stadt Agios Nikolaos, welche damals lediglich der Hafen von Lato war.
Weiter nördlich erkennt man den Golf von Mirabello und die Bucht von Elounda mit der untergegangenen Hafenstadt Olous, welche der größte Konkurrent von Lato während seiner Blütezeit war.
Nach Westen hin liegt das Inland mit seinen Tälern und den steilen Gipfeln der Dikti-Berge mit der Lassithi-Hochebene.

Der Name Lato der Bergstadt leitet sich von ‚Leto‘ ab, die Mutter von Artemis und Apollo aus der Mythologie. Homer erzählt in der Odyssee, wie Eileithyia (die minoische Göttin der Geburt) Leto besuchte, als sie den Gott Apollo auf der Insel Delos gebar. Es ist also passend, dass Eileithyia die Schutzgöttin von Lato wurde, wie hier gefundene Münzen bestätigen.
Zweifellos wurde Lato bereits in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausend v.Chr. von den Dorern gegründet. Die nun hier vorhandenen Ruinen stammen alle aus dem 5. und 4. Jahrhundert v.Chr. und wurden bereits kurz nach 1900 ausgegraben.

Besichtigung von Lato

Zugang Lato
Diese Treppengasse führt nach Lato hinein.

Man betritt den Ort etwa 200 Meter unterhalb der ersten Ruinen und erreicht nach einem Pfad einen rechteckigen Bereich mit einem Tor, wo sich auch einmal der ursprüngliche Eingang durch ein Stadttor befunden hatte.

Wenn man von hier die alte Hauptgasse auf den Stufen hinaufsteigt, sieht man die Überreste von Geschäften und Werkstätten, welche an der Stadtmauer an der rechten Seite standen, sowie Verteidigungstürme und Zugänge zu den Wohngebieten auf der linken Seite.

Weiter oben befindet sich der fünfeckige Marktplatz Agora, welcher der Treffpunkt der Bürger war. An seiner nördlichen Seite befinden sich eine Reihe von Stufen, welche an einen Theaterplatz der Minoer wie in Knossos oder Festos erinnern.
Die Stufen führen zwischen den Überresten zweier Türme zum Prytaneion, dem Rathaus. Hier tagten die Ratsherren und hielten Empfänge ab. Auf dem Herd in der Mitte des sich westlich anschließenden Raumes brannte andauernd das heilige Feuer. Auf der Rückseite befinden sich kleinere Kammern, welche das Stadtarchiv beinhalteten.

Zisterne in der Mitte der Agora
Zisterne in der Mitte der Agora auf Lato.

In der Mitte der Agora befindet sich eine tiefe, quadratische Zisterne und ein Schrein. Hier stand ein Tempel ohne Säulen, wo zahlreiche Statuen aus dem 6. Jahrhundert v.Chr. gefunden wurden. An der westlichen Seite war ein schattiger und geschützter Platz, welcher mit Kolonnaden flankiert ist, der Stoa oder Säulenhalle. Das südliche Ende davon wurde durch einen neuzeitigen, kreisförmigen Dreschplatz durchschnitten, welcher von den Bauern noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts benutzt wurde.

Die sich in der Nähe befindliche Exedra war eine Art öffentlicher Sitzbereich, ähnlich einer Tribüne. In der südöstlichen Ecke des Geländes befindet sich eine weitere Exedra und eine weitere, breite Treppe in minoischen Stil, was hier offiziell als das ‚theatralische Gebiet‘ bezeichnet wird. Diese führt zu einer erhöhten Terrasse mit einem gut erhaltenen Tempel aus dem vierten Jahrhundert v.Chr., der Apollo geweiht war. Die Fundamente und der Altar wurden restauriert.

Übersichtsplan der Stadt Lato
Übersichtsplan der Stadt Lato.

Eintritt: 2 €, Öffnungszeiten während der Saison von Dienstag bis Sonntag von 8:30 bis 15 Uhr.


Mehr Bilder von Lato:


Kritsa-Schlucht

Kritsa-Schlucht
Kritsa-Schlucht

Eine der eindrucksvollsten Schluchten auf Kreta in der Nähe von Agios Nikolaos. Der Rundweg ist eineinhalb Stunden lang, kann aber auch mit einem kleinen Umweg verdoppelt werden. Oft trifft man hier auch andere Wanderer und im kiesigen Schluchtbett leben Hunderte von Steinmännchen.

Von Agios Nikolaos erreicht man die Kritsa-Schlucht am besten vom südlichen Stadtrand an der großen Kreuzung aus, wo die neue Schnellstraße nach Ierapetra abzweigt. Hier fährt man aber gerade aus in das 9 Kilometer entfernte Kritsa. Am Ortseingang ist ein Kreisel, den man in nach rechts in Richtung der Ruinen-Stadt Lato verlässt. Zweihundert Meter nach dem Ortschild am Ende von Kritsa hinter einer Brücke biegt man nach links in einem mit einem Schild ‚Gorge‘ markierten Feldweg ab. Dieser führt direkt auf den Eingang der Schlucht zu und nach 300 Metern kann man das Auto abstellen.
Per Bus kann Kritsa von Agios Nikolaos auch erreicht werden und von der Haltestelle bis zur Schlucht sind es etwa 15 Minuten zu Fuß.
In Kritsa selbst gibt es übrigens die bedeutendste byzantinische Kirche auf Kreta, die Panagia Kera. Auch zahlreiche Geschäfte und Lokale sind vorhanden.

Der Höhenunterschied innerhalb der Kritsa-Schlucht beträgt bis zu 150 Metern und öfters ist etwas Kletterei über Felsen erforderlich. Da die Steine im Flussbett ausgewaschen und durch viele Wanderer glatt getreten sind, ist es ratsam, gute Schuhe mit griffiger Sohle anzuziehen. Der Rückweg ist völlig problemlos auf landwirtschaftlichen Wegen.

Von der Stelle, an der man das Auto abgestellt hat, wandert man links den Pfad hinunter und kurz danach an einem Metalltor wiederum nach links durch eine Olivenhain-Terrasse in das Schluchtbett hinunter. Man folgt dem Pfad in die Schlucht über vom Wasser rund gewaschene Steine.
Unterwegs ist ein großer Felsblock im Weg, den man an der rechten Seite mithilfe von eingeschlagenen Metallbügel überwinden kann. Kurz danach steht mitten in der Schlucht ein Johannisbrotbaum.


 

Anschließend gibt es faszinierende enge Stellen in der Schlucht, wo die bis zu 150 Metern hoch ansteigenden Felswände nur einen schmalen Durchgang frei lassen. Eine ausgewaschene Stelle, welche schon wie ein Rohr aussieht, kann wiederum mithilfe von zwei Metallbügeln und eines Seils überwunden werden.
Danach sind einige Felsbrocken in die Schlucht gefallen und weitere Sperren aus Felsen und ausgewaschenen Steilstellen können umgangen werden, wobei Pfeile den richtigen Pfad markieren.

Nun wird die Kritsa-Schlucht etwas breiter und ein alter Zaun kann leicht überwunden werden, da er schon niedergerissen ist. Nach etwa einer halben Stunde nach dem ausgewaschenen Rohr erreicht man den Ausgang der Schlucht, was durch ein Schild mit der Aufschrift ‚Exit‘ angezeigt wird.

Das war der faszinierendste Teil der Wanderung. Nun besteht die Möglichkeit, die Wanderung auf drei Stunden zu verdoppeln, indem man gerade aus in Richtung Tapes weitergeht.

Kritsa-Schlucht
Hier verlässt man den normalen Weg nach rechts. Im Flußtal geht es weiter nach Tapes.

Auf der üblichen Route jedoch verlässt man das Schluchtbett rechts auf einem Pfad mit der Markierung durch ein Steinmännchen. Schon gleich danach ist ein viereckiges Fundament aus Holzblöcken an der Seite des Pfads und dieser verbreitert sich zu einem Schotterweg, an dessen Seiten Steineichen und Buschwälder wachsen. Nachdem man den Weg hangaufwärts gewandert ist, trifft ein weiterer Pfad von links kommend auf diesen und nach weiteren 5 Minuten erreicht man eine quer kreuzende Schotterpiste.

Kritsa-Schlucht
Rückweg auf der Schotterpiste.

Der Schotterpiste folgt man nach rechts und nach weiteren fünf Minuten führt die Schotterpiste nach links. Achtung – nicht verpassen: Hier folgt man dieser nicht weiter, sondern geht geradeaus auf einem alten Muli-Weg weiter, der nach kurzer Zeit von Mauern aus Felsblöcken eingeschlossen wird. Von hier aus hat man einen schönen Überblick über das breite Tal mit seinen Olivenbäumen unterhalb von Kritsa.

Es folgt ein Gatter und der Weg führt hinab und trifft auf einen Feldweg, der direkt durch einen Olivenhain wieder zum abgestellten Auto führen sollte.


Wegbeschreibungen

map creteZur Karte mit den Wegbeschreibungen nach Kritsa (Panagia-Kera-Kirche) und Lato:
Hier klicken: Wegbeschreibung nach Kritsa.


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1 Kommentar zu „Kritsa und Umgebung“

  1. Kalimera Norman, ich bin im April 2022 eine Woche in Kritsà gewesen. Jetzt im April ging es aber noch total ruhig zu. Es hatte nur eine Taverne geöffnet, dort waren abends 3-4 Tische besetzt.. Im Kafenio saßen nur Einheimische. Abends waren die Straßen wie ausgestorben. In der Nebensaison kann ich das Bergdorf Kritsà empfehlen. Man ist unter den Einheimischen…

    Kritsà steht seit Jahren in jedem Kreta-Reiseführer und zieht jeden Tag in der Saison hunderte Touristen an. Die Einwohner von Kritsà haben sich mit ihren Web- und Stickarbeiten auf Touristen eingestellt, es gibt etliche Souvenirläden. Der Tourismus hat Kritsá völlig in Beschlag genommen. Für Menschen, die ein historisches Bergdorf sehen wollen, ist hier eindeutig zu viel Kommerz.

    Kritsà besteht aus mehreren Ortsteilen. Das touristische Zentrum ist sehr heraus geputzt. Überall stehen Pflanzen von den Häusern, die Gassen sind schön gepflastert. Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die vielen Wasserquellen/Brunnen mit Sitzgelegenheiten in den Gassen. In einigen kleinen Gassen, sieht es ein wenig trostlos aus. Viele Häuser stehen leer und sind in einen schlechtem Zustand.

    Jedes Jahr am 20. Mai wandert ein Großteil der männlichen Dorfbevölkerung hinauf zur einsamen Katharó Hochebene im Westen Kritsás, wo sie sechs Monate bleiben, um ihre Gemüse- und Getreidefelder zu bestellen und Wein und Rakí herzustellen.

    Unter der venezianischen Besatzung im 17 J. war Kritsà der größte Ort der Insel. In Kritsà konnten die Ottomanen keinen Fuß fassen. Unter den 3.200 Einwohnern gab es keine Ottomanen.

    In Kritsà gibt es auch 2 interessante Museen:

    Kritsotopoula Museum (Μουσεῖον Κριτσωπούλας)
    Dies ist das ursprüngliche Haus von Rodanthi, der lokalen griechischen Heldin, die von den regierenden Türken des Tages (im frühen 19. Jahrhundert) entführt wurde, aber in die lokalen Berge entkam und im Widerstand gegen das repressive Regime kämpfte, indem sie sich als Mann verkleidete  .Die Artefakte im Museum sind allesamt lokale, antike handgefertigte Gegenstände – Replikanten der Lebensweise aus der Zeit Rodanthis.  Die Museumskuratorin Maria ist eine Nachfahrin der Heldin und steht für private Führungen, Fragen oder ein freundliches und sachkundiges Gespräch über die Geschichte oder aktuelle Dorfinformationen zur Verfügung.

    Museum Rodanthi (Μουσεῖον Ροδάνθη)
    Ethnographisches, botanisches, archäologisches Privatmuseum

    Viele Grüße aus Hamburg, kv

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