Maleme Soldatenfriedhof

Maleme, 18 km westlich von Chania, zweitgrößter deutscher Soldatenfriedhof in Griechenland.
Hübsche und einfache Grabanlage an der Stelle der heftig umkämpften Höhe 107 im Mai 1941, während der deutschen Luftlandeoperation gegen Kreta.

Soldatenfriedhof in Maleme
Der deutsche Soldatenfriedhof in Maleme auf der ehemaligen, heiß umkämpften Höhe 107. Im Hintergrund liegt der Flugplatz.

2021 jährten sich die schweren Kämpfe um in die Insel zwischen der Luftlandung auf Kreta am 20. Mai 1941 und der alliierten Evakuierung bis zum 1. Juni 1941 zum 80. Mal.

Der deutsche Soldatenfriedhof bei Maleme

Die hübsche, einfache Grabanlage befindet sich auf sanften Hanggelände mit Blick über die Bucht zur Halbinsel Rodopou, etwa an der Stelle, wo sich die 1941 stark umkämpfte Höhe 107 befand. Man hat von dort einen guten Überblick auf den heute noch vorhandenen und militärisch abgesperrten Flugplatz von Maleme und das damals heftig umkämpfte Gelände.

Der Friedhof ist täglich geöffnet und wird dabei immer von mehreren Touristenbussen angefahren. Nicht nur Angehörige der hier ruhenden deutschen Soldaten kommen hierher, sondern auch Engländer, Amerikaner, Australier und Griechen, um sich in die Gästebücher mit ihren Namen einzuschreiben, in der Hoffnung, dass dieser Ort ein Mahnmal für den Frieden sein möge.

Fallschirmjäger auf der eroberten Höhe 107
Deutsche Fallschirmjäger auf der eroberten Höhe 107 über dem Flugplatz von Maleme im Mai 1941.

Ursprünglich wurden schon im Jahr 1941 von den deutschen Besatzungstruppen auf Kreta bei Maleme, Rethymno, Iraklion, Galatas und anderen Stellen Soldatenfriedhöfe angelegt. Diese wurden jedoch nach dem 2. Weltkrieg abgerissen und die Gebeine der Gefallenen wurden vorläufig in das Kloster Gonais auf der Halbinsel Rodoupou überführt.

Im Oktober 1974 wurden die Gefallenen vom deutschen Verein für Kriegsgräberfürsorge auf diesen neu eingerichteten Friedhof umgebettet. Hier liegen 4.465 deutsche Soldaten, die meisten wurden nicht älter als 21 Jahre alt.
Von diesen sind etwa 1.991 bei den eigentlichen Kämpfen um die Insel ums Leben gekommen, sowie weitere 1.995 welche dabei als vermisst gemeldet wurden und ebenfalls als tot angesehen werden müssen. Bis auf 600, welche auf oder über dem Meer verloren gingen, wurde die Mehrzahl offensichtlich nachfolgend aufgefunden. Trotzdem kamen noch mehr als 1.100 Wehrmachtsangehörige in der eigentlichen Besatzungszeit von 1941 bis 1945 ums Leben.
Dies resultierte hauptsächlich aus Überfällen kretischer Partisanen, welche nicht durch das Kriegsrecht gedeckt und geschützt waren. Derartige Vorfälle führten wiederum zu deutschen Vergeltungsaktionen, auch gegenüber der Zivilbevölkerung auf Kreta (Erläuterungen/Quellen).

Der größte deutsche Soldatenfriedhof auf griechischen Boden mit mehr als 10.000 Gräbern liegt in der Nähe von Athen. Auch hier fällt das Missverhältnis von etwa 1.518 deutschen Gefallen in Griechenland während des Balkanfeldzug vom 6. April bis 30. April 1941 auf, aber 8.500 anschließend während der eigentlichen Besatzungszeit 1941 bis 1944 getöteten deutschen Soldaten.


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Der Angriff auf Kreta 1941

Nach der Eroberung Jugoslawiens und Griechenlands im Balkanfeldzug konnten die Achsenmächte durch die Eroberung von Kreta die Ägäis und damit den Zugang sowohl zum Dodekanes wie für ihre Handelsschiffe zu den türkischen Meerengen und den Verbündeten am Schwarzen Meer sichern.
Das Unternehmen ‚Merkur‘ war auf Luftherrschaft und Überraschung aufgebaut. Dieses misslang aber, da sich der britische Nachrichtendienst durch ‚Ultra‘ ein gutes Bild der mehrfach verschobenen Operation gemacht hatte.

Schlacht um Kreta
Schlacht um Kreta

Beim Angriff am 20.5.1941 gelang es den Fallschirmjägern nicht, auch nur einen der drei Flugplätze der Insel bei Maleme, Rethymno und Iraklion zu nehmen. Sie und die nachfolgenden Luftlandetruppen erlitten schwere Verluste, bis in zähem Ringen der Flugplatz von Maleme gesichert war.

WW2 absprung Maleme
Deutsche Fallschirmjäger springen aus ihren Transportflugzeugen am 20. Mai 1941 über Maleme ab.

Zwei Geleitzüge aus kleinen Dampfern und Motorseglern wurden nachts auf dem Wege zur Insel von britischen Seestreitkräften gestellt. Zwei italienische Torpedoboote setzten sich mit größter Tapferkeit und solchem Geschick ein, dass die Verluste erträglich blieben.
Bei Tageslicht brachten Sturzkampfbomber der englischen Flotte schwere Verluste bei und zwangen sie zum Rückzug.

In siebentägigen harten Kämpfen gelang es schließlich, auf der von 42.640 Mann verteidigten Insel so festen Halt zu gewinnen, dass die Engländer sich über See zurückzogen. 12.000 Mann gerieten in Gefangenschaft, durch Luftangriffe verloren sie 3 Kreuzer und 6 Zerstörer. Ihr einziger Flugzeugträger, 3 von 4 Schlachtschiffen und zahlreiche kleinere Fahrzeuge wurden beschädigt.


Chronologie der Ereignisse

Dienstag den 20. Mai 1941:
Schwere deutsche Luftangriffe auf den Bereich um die Suda-Bucht und Maleme geht der Landung von Lastenseglern und Fallschirmjägern voraus. 10.000 deutsche Fallschirmtruppen landen dabei, erleiden aber schwere Verluste, sodass bei Sonnenuntergang nur noch 6.000 von ihnen einsatzbereit sind.
Bei den vier Hauptzielen der Landung in Maleme, Galatas und Chania, Rethymno und Iraklion gelingt ihnen nur die Bildung eines starken Brückenkopfs bei Maleme. Die alliierten Truppenkonzentrationen ‚A1‘ (Rawlings), ‚B‘ (Rowley) und ‚D‘ (Glennie) marschieren in den Westen Kretas, während ‚Force C‘ unter King südlich der Kasos-Meerenge einrückt.

Deutsche Fallschirmjäger landen auf Kreta.
Deutsche Fallschirmjäger landen auf Kreta.

Mittwoch der 21. Mai 1941:
Drei britische Zerstörer beschießen das Flugfeld auf Scarpanto vor Morgengrauen. Schwere deutsche Bombenangriffe im Bereich von Maleme und Chania. Mehrere Lastensegler fliegen trotz schwerer Verluste ein, wobei sich die deutschen Verstärkungen auf westlich des Flugplatzes von Maleme und in der Nähe von Chania konzentrieren.
Am späten Nachmittag kontrollieren die deutschen Soldaten das Flugfeld von Maleme und ein Gegenangriff von zwei neuseeländischen Bataillonen scheitert.
An allen anderen Stellen, bei Rethymno und Iraklion, haben die Verteidiger mehr Erfolg mit ihren Gegenangriffen. Nördlich von Kreta befindet sich die britische Royal Navy mit Patrouillen aus Kreuzern und Zerstörern auf See. Dabei wird HMS Juno durch einen Luftangriff versenkt. Während eines Nachtgefechtes zerschlagen britische Kriegsschiffe einen deutschen Truppen-Geleitzug aus traditionellen Kaiki-Fischerbooten mit Männern der 5. Gebirgs-Division auf dem Weg nach Kreta.

Donnerstag der 22. Mai 1941:
Ein Gegenangriff der neuseeländischen Truppen vor Morgengrauen erreicht das Flugfeld von Maleme, aber sie werden zum Rückzug gezwungen. Ihre Situation verschlechter sich weiter und sie müssen sich auf eine kürzere Linie nach Osten zurückziehen, wodurch die Deutschen das Flugfeld vollständig kontrollieren. Dadurch können etwa weitere 12.000 Mann Gebirgsjäger an Verstärkungen eingeflogen werden. Die Neuseeländer fallen weiter auf Galatas zurück.
Bei Iraklion sieht die Situation weiter gut für die Alliierten aus. Viele deutsche Flugzeuge gehen verloren.
Der Marineverband ‚Force C‘ trifft auf einen deutschen Geleitzug südlich von Milatos und wird von der deutschen Luftwaffe heftig attackiert. Die britischen Schiffe HMS Naiad und HMS Carlisle werden dabei beschädigt. Der Verband wird durch die ‚Force A‘ im Kithera-Kanal verstärkt, aber HMS Greyhound, HMS Gloucester und HMS Fiji werden versenkt und die beiden Schlachtschiffe HMS Warspite und HMS Valiant getroffen und beschädigt.

Ju-52 Maleme
Eine der in Massen eingesetzten Ju 52 ist auf dem eroberten Flugplatz von Maleme gelandet und bringt Verstärkungen.

Freitag der 23. Mai 1941:
Ein verstümmeltes Signal über angeblichen Munitionsmangel lässt Admiral Cunnigham um 4 Uhr den Befehl erteilen, alle britischen Marinestreitkräfte nach Alexandria zurückzubeordern, um Munition zu ergänzen.
Den neuseeländischen Truppen wird befohlen, sich in Richtung Suda-Bucht zurückzuziehen. Die neue Verteidigungslinie, welche östlich von Maleme und westlich von Chania gebildet wird, steht unter schweren deutschen Luftschlägen.
Ein Ultimatum zur Kapitulation an die britischen und griechischen Verteidiger von Iraklion wird zurückgewiesen.
Mehr Fischerboote werden durch HMS Kelly und HMS Kashmir nördlich von Kreta versenkt. Aber beide britischen Kriegsschiffe werden später ebenfalls durch Stukas versenkt.
Der griechische König verlässt Kreta an Bord von HMS Decoy.
RAF-Flugzeuge werfen Nachschub und Ambulanz-Material für die Truppen bei Iraklion und Rethymno ab. Blenheim-Bomber greifen im Morgengrauen den Flugplatz von Maleme an. Fünf britische Motortorpedoboote werden in der Suda-Bucht durch Luftangriffe versenkt.


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brennende Schiffe Suda-Bucht
Britische Schiffe brennen in der Suda-Bucht nach einem Stuka-Angriff.

Samstag der 24. Mai 1941:
Vor dem Morgengrauen entladen die britischen Kriegsschiffe HMS Jaguar und HMS Defender Munition auf Kreta. Die RAF entsendet zur Suda-Bucht Wellington-Bomber für den Angriff auf den Flugplatz von Maleme, von denen drei verloren gehen. Auch Hurricane-Jagdflugzeuge werden für Tiefangriffe auf die deutschen Stellungen bei Iraklion geschickt, von denen fünf verloren gehen.
Das britische Armee-Hauptquartier in Chania muss zum Marine-Hauptquartier an die Suda-Bucht zurückverlegt werden. Die alliierten Truppen haben Munitionsmangel, insbesondere die Griechen bei Iraklion.
Der Oberbefehlshaber der britischen Mittelmeer-Flotte, Admiral Cunningham, unterrichtet den britischen Generalstabschef davon, dass der Umfang deutschen Luftangriffe so groß ist, sodass die Royal Navy bei Kreta nicht mehr im Tageslicht operieren kann.

Sonntag den 25. Mai 1941:
Die deutschen Truppen versuchen nach Galatas durchzubrechen und nehmen den Ort, aber britische und neuseeländische Truppen erobern ihn zurück. Für seine Tapferkeit bei Maleme und in den nachfolgenden Kämpfen erhält der Zweite Leutnant Charles Upham das erste Victoria Cross der Schlacht und er wird später ein weiteres in Nordafrika bekommen.
Die alliierten Garnisonen in Rethymnon und Iraklion werden abgeschnitten. Die deutschen Truppen stoßen weiter ins Innere der Insel vor und besetzen Kandanos. Der unerwartete und heftige Widerstand der kretischen Zivilbevölkerung resultiert in Hinrichtungen, Plünderungen und das Niederbrennen von Ortschaften.
Vor dem Morgengrauen patrouillieren britische Kreuzer und Zerstörer vor der Nordküste Kretas. In der Morgendämmerung werfen Wellington-Bomber medizinische Versorgungsgüter über Rethymno ab. Die deutsche Luftwaffe setzt ihre Angriffe westlich von Chania den ganzen Tag über fort, während Transportflugzeuge weiterhin Verstärkungen einfliegen. 24 Ju 52 werden auf dem Flugfeld von Maleme durch den Angriff britischer Flugzeuge durch Bomben und Maschinengewehr-Feuer zerstört, aber auch drei Hurricane-Jäger, drei Blenheim- und ein Maryland-Bomber gehen den Briten verloren.

Fallschirmjäger treiben kretische Zivilisten zusammen
Fallschirmjäger treiben kretische Zivilisten zusammen, nachdem ermordete Deutsche aufgefunden wurden.

Montag den 26. Mai 1941:
Britische Kreuzer und Zerstörer führen eine weitere Patrouille vor der Nordküste Kretas durch. Die britische Abwehrlinie zwischen Chania und Maleme wird durchbrochen und die Verteidiger müssen sich nach Chania zurückziehen. Die Deutschen dringen in Perivolai und Galatas ein.
Bei Iraklion können britische Truppen, unterstützt von zwei Matilda-Panzern, aus dem Süden durchbrechen und eine große Anzahl deutscher Soldaten einschließen.
Der alliierte Befehlshaber, der neuseeländische General Freyberg, entschließt sich zum Rückzug nach Sphakia an der Südküste, von wo aus seine Truppen über das Meer evakuiert werden sollen.
Der Flugzeugträger HMS Formidable und HMS Nubian werden bei einem Angriff deutscher Flugzeuge auf den Flottenverband von Vizeadmiral Pridham-Wipell schwer beschädigt.

Gebirgjäger aus Maleme in Galatas
An diesem Tag erreichen die Gebirgsjäger aus Maleme die bei Galatas auf Kreta kämpfenden deutschen Fallschirmjäger.

Dienstag den 27. Mai 1941:

Strasse von Maleme nach Chania
Die Straße von Maleme nach Chania ist übersät mit zerstörten britischen Fahrzeugen.
Vor Morgengrauen entladen der britische schnelle Minenkreuzer HMS Abdiel, zusammen mit zwei Zerstörern, die Layforce-Spezialeinheit der Commandos in der Suda-Bucht.
Am frühen Morgen informiert Wavell aus Ägypten den britischen Premierminister Churchill, dass Kreta nicht länger gehalten werden kann. Der britische Generalstab befiehlt daraufhin die Räumung und die Garnison erhält Wavells Bestätigung zur Evakuierung.
Eine neue alliierte Verteidigungslinie mit der Bezeichnung ’42. Street‘ wird westlich der Suda-Bucht gebildet. Als die Deutschen weiter vorstoßen, führen die Neuseeländer und Australier einen Gegenangriff mit aufgepflanzten Bajonett, welcher zu erheblichen Verlusten führt. Die alliierten Streitkräfte, wenn auch nun in einiger Unordnung, ziehen sich nach Süden über die Weißen Berge und durch die Askifou-Tiefebene in Richtung Sfakia zurück, als ihre Verteidigungslinie zusammenbricht. Generalmajor Weston wird zum Befehlshaber über die Nachhut gemacht.
Deutsche Truppen übernehmen die Kontrolle über die Suda-Bucht und Chania, aber Iraklion hält immer noch aus. Die Royal Air Force verspricht der Royal Navy soviel Luftunterstützung wie möglich während der Evakuierung.

Mittwoch den 28. Mai 1941:
Die ‚Force B‘ aus drei Kreuzern und sechs Zerstörern läuft aus Alexandria in Richtung Iraklion aus, um die dortige Garnison zu evakuieren. Gleichzeitig läuft ‚Force C‘ aus vier Zerstörern nach Sfakia, wo die Masse der zu evakuierenden Truppen durch einen gemeinsamen Stab der britischen Armee und Marine von einer Höhle aus geleitet wird.
Mehr deutsche Fallschirmjäger landen im Raum Iraklion. Britische Wellington-Bomber greifen die Flugplätze von Maleme und Scarpanto an. HMS Ajax wird am Abend bombardiert und muss die ‚Force D‘ verlassen und nach Alexandria zurücklaufen.
Italienische Truppen aus Rhodos landen im Osten in der Gegend von Lasthi an.
Sergeant Alfred Hulme erhält das Victoria Cross für seinen Einsatz während der Kämpfe am 28. Mai und für einen vorausgegangenen Gegenangriff bei Galatas.

Freyberg in Sfakia
In einer Höhle nahe Sfakia wartet der Kommandeur der Creforce, General Freyberg (Mitte), auf die Evakuierung.

Donnerstag den 29. Mai 1941:
Vor dem ersten Tageslicht können die ersten 700 Mann bei Sfakia und 4.000 Mann in Iraklion einschiffen. Dabei sinkt HMS Imperial beim Auslaufen. Die ‚Force B‘ steht den ganzen Tag über unter schweren Luftangriffen, wobei HMS Orion und HMS Dido beschädigt und HMS Hereward versenkt wird.
Die britische Nachhut zieht sich weiterhin in guter Ordnung zurück, aber Sfakia wird heftig bombardiert und von Tieffliegern angegriffen.
‚Force B‘ und ‚Force C‘ erreichen Alexandria, während ‚Force D‘ auf dem Weg nach Sfakia ist.
Die Deutschen kontrollieren nun auch Rethymno und Iraklion.

Uebergabe von Iraklion
An diesem Tag fällt Iraklion auf Kreta. Übergabeverhandlungen zwischen deutschen Fallschirmjägern und dem Bürgermeister (in der Mitte hinten in Zivilkleidung).

Freitag den 30. Mai 1941:
Bis zum ersten Tageslicht lädt ‚Force D‘ 6.000 alliierte Soldaten bei Sfakia ein und erreicht Alexandria am Nachmittag, aber HMS Perth wird auf der Fahrt getroffen. ‚Force C‘ ist nun wieder auf dem Weg zurück nach Sfakia.
Flugzeuge der RAF bombardieren Maleme, Scarpanto und Rhodos.
Die Nachhut befindet sich nun nur noch ein paar Kilometer von Sfakia entfernt. Die Garnison von Rethymno kapituliert gegenüber den Deutschen.

Samstag den 31. Mai 1941:
Letzte Evakuierung aus Sfakia durch britische Kriegsschiffe vor dem Morgengrauen. ‚Force D‘ lädt dabei etwa 1.500 Mann ein. Jagdschutz über der ‚Force C‘ schießt vier deutsche Bomber ab.
General Freyberg und Captain Morse der Royal Navy werden mit einem Sunderland-Flugboot ausgeflogen, während Weston das Kommando auf Kreta übernimmt. Er vermutet, daß er immer noch über etwa 9.000 Mann verfügt, welche aus der Gegend von Sfakia evakuiert werden sollen. Der Marineverband ‚Force C‘ mit HMS Phoebe, HMS Abdiel und drei Zerstörern wird ausgeschickt, um die letzten Truppen abzuholen. Die Admiralität teilt mit, dass die Evakuierung bis zur Morgendämmerung des 1. Juni abgeschlossen sein muss. Weston informiert Wavell, dass alle auf Kreta zurückbleibenden Truppen am 1. Juni kapitulieren werden.
General Student gibt Befehle heraus, welche die Exekution von kretischen Zivilisten regeln.

Sonntag der 1. Juni 1941:
Force ‚D‘ lädt nahezu 4.000 Mann bei Sfakia ein. HMS Calcutta wird auf ihrem Weg zur ‚Force D‘ durch einen Sturzkampfbomber versenkt. Die britischen Schiffe erreichen Alexandria am späten Nachmittag.
Westen übermittelt eine Nachricht an auf Kreta verbliebene, leitende Truppenoffiziere über ihre Kapitulation und kehrt wie befohlen in einem Flugboot nach Ägypten zurück.

Kriegsgefangenenlager für Briten und Griechen
Kriegsgefangenenlager für Briten und Griechen bei Agya Marina. Im Hintergrund liegt die Insel Theodori.

Bilder aus Chania im 2. Weltkrieg

Bilder aus Chania und Umgebung während und kurz nach den Kämpfen auf Kreta im Mai und Juni 1941.


 

Bilder aus Iraklion im 2. Weltkrieg

Bilder aus Iraklion und Umgebung während und kurz nach den Kämpfen auf Kreta im Mai und Juni 1941.


Wegbeschreibung zum Deutschen Soldatenfriedhof in Maleme

map creteZur Karte mit der Wegbeschreibung zum Naturhistorischen Museum:
Hier klicken: Wegbeschreibung Maleme Soldatenfriedhof.


Quellenangaben und Literatur

Der Kampf um Kreta – Die Geschichte einer Invasion aus der Luft (Franz Kurowski)
Fallschirmjäger auf Kreta (Jean-Yves Nasse)
The Grainville Raid, Invasion of Crete 1941 (After the Battle No. 47, Winston G. Ramsey)
The Fall of Crete (Alan Clark)
Crete – The Battle and the Resistance (Anthony Beevor)
Crete 1941 – Germany’s lightning airborne assault (Osprey/ Peter D. Antill)
Battle of Crete (George Forty)

Erläuterungen/Quellen

Andartis, Plural Andarten, (griechisch Αντάρτης) ist die griechische Bezeichnung für einen Partisanen. In den Nürnberger Prozessen wurde festgestellt, das ‚Irreguläre‘ (ob sie sich nun Partisanen, Banditen, Andarten, Freischärler oder Freikorps nennen ist unerheblich) alle Bedingungen des Haager Kriegsrecht konsequent einhalten müssen, was nicht der Fall war.

Verantwortliche britische und neuseeländische Offiziere (u.a. Major Bedding, 20. Mai 1941 bei Kastelli) berichten schon während der Kämpfe um den Kastelli-Hügel und Paleochora, daß sie Mühe hatten, Massaker des ‘bewaffneten griechischen Mobs’ zu unterbinden.
Auch die Verstümmelung feindlicher Soldaten – ob sie nun Gefangene, Verwundete oder schon tot waren, ist dabei unerheblich – u.ä. gehörte kaum zu den ‘Gesetzen und Gebräuchen des Krieges’: schon die Misshandlung von gegnerischen Kriegstoten ist eine eklatante Verletzung der Genfer Konventionen von 1929, welche besagte: ‚Nach jedem Gefecht soll der Kriegsteilnehmer, welcher in Besitz des Feldes bleibt, Maßnahmen unternehmen, um Verwundete und Tote zu suchen und sie vor Raub und Misshandlung zu schützen.‘ Diese Praktiken waren außerdem eine Verletzung der ungeschriebenen, üblichen Regeln der Landkriegsführung und konnten mit dem Tode bestraft werden.

Vergeltungsaktionen gegen die Zivilbevölkerung (siehe auch Kriegsrepressalien) wurden zu dieser Zeit noch unter Berücksichtigung von Kriegsvölkerrecht als gewohnheitsrechtlich erlaubt angesehen, selbst mit einer ‚Repressalquote‘ von zehn zu eins (BGH, Urteil vom 28. April 1955 – 3 StR 603/54).

Siehe auch: Sühnemaßnahmen.


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